1.1. Energiemonitoring

Um den Energieverbrauch und die THG-Emissionen kontinuierlich zu steuern, ist es wichtig, einen guten Überblick über die Funktionsweise der betrieblichen Gegebenheiten und der Höhe des Energieverbrauchs zu haben.

Smart Metering (Intelligente Verbrauchsmessung)

„Smart Metering“ ist der Einsatz von Zählern, die Energieverbrauchsdaten sammeln und die Erstellung vielfältiger Verbrauchsstatistiken ermöglichen. Diese Zähler können zum Messen des Strom-, Gas- oder Wasserverbrauchs eingesetzt werden und in ein Messsystem integriert werden, mit dem sie sich ferngesteuert verbinden. Kombiniert mit Temperatur- und Feuchtigkeitsdaten kann sich die Analyse als sehr effizient erweisen. Intelligente Zähler haben ähnliche Abmessungen wie ein herkömmlicher Zähler und sind relativ einfach zu installieren.

Energiemanager sollten sich darüber im Klaren sein, dass sie nie in der Lage sein werden, alles zu messen .Es bringt wenig, detaillierte Energieverbrauchsdaten von Standorten und Equipment, die einen sehr geringen Verbrauch aufweisen, zu analysieren. Daher wird empfohlen, einen Schwellenverbrauchswert festzulegen, bei dessen Überschreiten ein intelligenter Zähler installiert wird. Tragbare Geräte können ebenfalls für spezifische Messzwecke über eine begrenzte Zeitspanne eingesetzt werden.

Intelligente Zähler bieten mehrere Vorteile, wenn Daten überwacht werden und Ziele gesetzt wurden: niedrigere Energiekosten (oft um einen bedeutenden Betrag), darüberhinaus entfallen Personalkosten fürs Zählerablesen und es entsteht weniger Personalaufwand zur Vermittlung bei Streitfällen mit Versorgern. Zudem vereinfacht sich das Abrechnungwesen. Die Installation von intelligenten Zählern ist nicht sehr zeitaufwendig, erfordert aber einen Energiemanager oder Haustechnikingenieur, um den Austausch meist außerhalb der Betriebszeiten zu planen und zu verwalten. Energieverwaltungsdaten müssen unter Verwendung von Heizgradtagen- und Abkühlungsgradtagen- Daten, die aus aktuellen lokalen Wetterdaten gewonnen werden, analysiert werden. Andernfalls sind Vergleiche zwischen zwei Zeiträumen irreführend.

Folgende Schritte sollten bei der Installation von intelligenten Zählern beachtet werden:

  • Auflistung aller bestehenden Zähler
  • Festlegung eines Schwellenwertes bei dessen
  • Überschreiten der Ersatz eines bestehenden
  • Zählers durch einen intelligenten Zähler sinnvoll ist
  • Feststellen, ob die Installation von intelligenten
  • Zählern in das Angebot des Energieversorgers mit aufgenommen werden kann

Energieaudits

Ein Energieaudit ist die Analyse der Energieleistung von bestehenden Gütern. Energieaudits helfen Unternehmen herauszufinden, wie sie Energie nutzen, und die Bereiche auszumachen, in denen Ressourcen verschwendet werden und somit Verbesserungspotenzial besteht. Diese Audits versuchen Maßnahmen den Vorrang zu geben, die die Energieeffizienz verbessern, von den rentabelsten bis zu den am wenigsten rentablen Möglichkeiten zur Energieeinsparung. Deshalb ist es ein sehr sinnvolles Instrument für Energiemanager zur Planung von zukünftigen Investitionen.

Energieeinsparungsbewertungsprotokoll

Weil der Energieverbrauch und die Energiekosten oft „unsichtbar“ für alle außer einigen wenigen Projektmanagern sind, taucht eine sehr wichtige Frage in Bezug auf die Energieeffizienzprojekte auf: „Woher wissen wir, ob wir wirklich Energie sparen?” In vielen Fällen haben Unternehmen wenig Erfahrung, um selbst die Vorteile von Energieeffizienzsystemen oder -maßnahmen korrekt zu bewerten.

Das International Performance Measurement and Verification Protocol (IPMVP)1 [internationales Protokoll zur Leistungsmessung und -überprüfung] legt Standardbegriffe fest und empfiehlt bewährte Methoden zur Quantifizierung der Ergebnisse aus Energieeffizienzinvestitionen und -projekten. IPMVP liefert einen sehr zuverlässigen Leitfaden, der jedem Projektmanager dabei hilft zu überprüfen, ob Einsparungen erzielt wurden, und ihre Auswirkungen zu quantifizieren. Es ist zum nationalen Mess- und Prüfstandard in den Vereinigten Staaten und vielen anderen Länder geworden und wurde in 10 Sprachen übersetzt.

Abb. 18 – Bewertung von Energieeinsparungen auf Grundlage des IPMVP Protokolls (Energievorteil)

Ziel des IPMVP ist es, die Gewissheit, die Verlässlichkeit und die Höhe der Einsparungen zu steigern, indem es eine internationale, branchenweite Herangehensweise und einen Konsens über die Methodik gewährleistet. Es bietet darüber hinaus eine Grundlage zur Aushandlung von Vertragsbestimmungen mit Sublieferanten, um sicherzustellen, dass ein Energieeffizienzprojekt seine Kosten- und Energiesparziele erreicht oder darüber hinaus geht.

Um sicherzustellen, dass die Energieeinsparungsbewertung korrekt ist, müssen Änderungen, die während der Umsetzung der Energieeffizienzmaßnahmen auftreten, in den Einsparungsberechnungen berücksichtigt werden. Öffentliche Nahverkehrsgesellschaften können entweder eigenes Personal als IPMVP-Auditor in zwei- bis dreitägigen Lehrgängen schulen oder ein externes Unternehmen beauftragen. In beiden Fällen muss das Unternehmen über klare Kenntnisse der Verbrauchsdaten und über Möglichkeiten zur Überwachung des Verbrauchs über einen bestimmten Zeitraum verfügen. Die Energieversorger integrieren dieses Protokoll in ihre Angebote, um sicherzustellen, dass eine gemeinsame Methodik für Energieeffizienzverbesserungen von neuen Systemen eingesetzt wird.

http://www.evo-world.org/