1.3. Planung des Mitarbeiterpendelverkehrs

Die Steuerung des Mitarbeiterpendelverkehrs ist heute wegen der steigenden Treibstoffkosten und des wachsenden Pkw-Verkehrs in den Städten zu einem der vorrangigen Tagesordnungspunkte geworden. Durch eine Verhaltensänderung der Mitarbeiter sollen nachhaltige Transportmittel gefördert und der Pkw-Einsatz verwaltet werden. In einigen Ländern oder Regionen ist es Pflicht, Mitarbeitertransportpläne für mittlere und große Unternehmen zu erstellen. Die Planung des Mitarbeiterpendelverkehrs umfasst die Umsetzung von Maßnahmen wie Information und Kommunikation und die Organisation alternativer Verkehrsdienstleistungen. Im Rahmen ihrer Bemühungen um Nachhaltigkeit, um einen sparsamen Umgang mit Energie und ihr Unternehmensimage sollten Personennahverkehrsbetreiber versuchen, ihr Personal zu ermuntern, Verkehrsmittel mit niedrigem CO2-Verbrauch zu wählen. Der für die Betriebsmittel (Depots, Werkstätten, Bürogebäude) ausgewählte Standort bestimmt maßgeblich das Verhalten der Mitarbeiter, da gute Personennahverkehrsdienstleistungen sie ermuntern werden, ihren Wagen öfter zu Hause zu lassen. Wartungspersonal und Fahrer müssen unangenehme Arbeitszeiten in Kauf nehmen, entweder früh morgens oder spät nachts. Dadurch kann sich das Anbieten von Alternativen zum privaten Verkehrsmittel als schwierig herausstellen.

Trotzdem können Maßnahmen getroffen werden, um den Pendelverkehr zu beeinflussen und somit dem Unternehmen bedeutende Vorteile zu bringen:

  • Besseres Unternehmensimage;
  • Weniger Verkehr in der Nähe der Gebäude;
  • Weniger Parkplatzbedarf am Standort;
  • Verbesserte Produktivität und Motivation.
Die Erstellung eines Transportplans erfordert eine koordinierte
Methode:
 

Abb. 47 – Standardverfahren zur Erstellung eines Aktionsplans

  • Erstens sollten die Ziele und das Leitbild festgelegt werden,
    wenn auch nicht unbedingt in Zahlen.
  • Zweitens sollte ein Audit der bestehenden Situation mittels Erhebungen und statistischen Analysen durchgeführt werden, um derzeitige Verkehrspraktiken sowie deren Vorund Nachteile kennen zu lernen. Daten zu den Wohnsitzen der Mitarbeiter und Arbeitspläne müssen gesammelt werden. Diese Daten können zur Erstellung von räumlichen Sektoren und Zeitkategorien eingesetzt werden.
  • Der dritte Schritt umfasst die Erstellung eines Plans, der konkrete Maßnahmen enthalten sollte, um die definierten Ziele zu erreichen. In vielen Fällen müssen diese Maßnahmen Anreize sein, um effizient zu sein, und sie erfordern die Bereitstellung eines spezifischen Budgets. Beispiele von Anreizen sind unter anderem:
    • Freier Zugang zum öffentlichen Personennahverkehr;
    • Die Organisation eines Pendeldienstes mittels Bus oder Taxi während der Nachtstunden;
    • Fahrgemeinschaftsdatenbank für Personalmitglieder (kann anderen Unternehmen in der Nähe zugänglich gemacht werden)
    • Freier Zugang zu betriebseigenen Fahrrädern oder zu einem Fahrrad-Sharing-System für täglichen Pendel- oder Berufsbedarf;
    • Finanzielle Beihilfen für Mitarbeiter, die sich ein Fahrrad anschaffen oder einen Fahrradleasingplan abschließen;
    • Rabatt auf Fahrscheine einer anderen Personennahverkehrsgesellschaft;
    • Vertrag mit Carsharing-Unternehmen und/oder gemeinsame Nutzung eines Firmenwagens;
    • Parkplatzverwaltungsplan.
  • Der letzte Schritt bezieht sich auf die Kommunikation, die eine maßgebliche Bedeutung hat. Gezielte Sensibilisierungskampagnen und deren Weiterverfolgung sind effektive Mittel zum Zweck. Informationsaktionen müssen dauerhaft sein und verschiedene Themen behandeln.