3.2. CO2-Rechner

Die Ausarbeitung eines CO2-Rechners ist ein sehr wertvolles Instrument zur Sensibilisierung der Kunden des öffentlichen Personennahverkehrs für Themen des Klimawandels und für die Auswirkungen jeder ihrer Fahrten. Dieses Instrument ermöglicht öffentlichen Nahverkehrsbetreibern, Informationen über Emissionen, die mit den von ihnen erbrachten Dienstleistungen zusammenhängen, auszutauschen und diese Emissionen mit denen anderer Verkehrsarten zu vergleichen.

Umfang

Die CO2-Emissionen einer Verkehrsdienstleistung umfassen sowohl Fahrzeugbetriebsprozesse als auch Energiebetriebsprozesse, die während der Betriebsphase des Verkehrsdienstes auftreten. Die Fahrzeugbetriebsprozesse umfassen den Betrieb aller im Fahrzeug befindlicher Systeme, einschließlich des Antriebs als auch der Nebensysteme (Heizung, Kühlung, etc.). Die Energiebetriebsprozesse sollten mindestens umfassen:

  • für Treibstoffe: Förderung, Raffinierung, Konversion, Transport und Verteilung von Energie bei allen Produktionsschritten des eingesetzten Treibstoffs
  • für Strom: Förderung und Transport von Primärenergie, Umwandlung, Stromerzeugung.
Die Bewertung umfasst nicht die CO2-Emissionen im Zusammenhang mit:
  • Lecks von Kühlgasen;
  • externen Beförderungsvorrichtungen wie Aufzüge und Rollsteige;
  • Prozesse im Zusammenhang mit Verkehrsdienstleistungen, wie der Betrieb von Gebäuden, Mitarbeiterpendelverkehr und Geschäftsreisen, Computersysteme, etc.;
  • dem Bau, der Wartung und der Verschrottung von Fahrzeugen;
  • dem Bau, dem Betrieb, der Wartung und dem Rückbau von Verkehrsinfrastrukturen, die die Fahrzeuge benutzen;
  • nicht-betrieblichen Energieprozessen, wie die Produktion oder der Aufbau von Förderausrüstung, Transport- und Verteilungssysteme, Kraftwerke, etc. sowie ihr Recycling und ihre Verschrottung.

Wenn offizielle Bestimmungen bestehen, müssen die berücksichtigten oder nicht berücksichtigten Emissionen mit den Normen des jeweiligen Landes übereinstimmen. Zum Beispiel verlangen die Bestimmungen in Frankreich zurzeit die Veröffentlichung der Kohlendioxidemissionen (CO2).

Berechnung

Um die Emissionen einer Fahrt zu überwachen, muss das Unternehmen die Fahrt in verschiedene Teile (Segmente) aufteilen. Folgende Daten müssen vorliegen:

  • die Aufteilung der Route in Segmente und Verkehrsmodi (zu Fuß, Fahrrad, Pkw, Bus, Straßenbahn etc.);
  • eine Streckenschätzung für jedes Segment;
  • ein CO2-Emisionsfaktorwert für eine Bezugsstrecke von jedem Segment.

Die beiden ersten Punkte sind direkt mit dem Routenplaner der Verkehrsgesellschaft verbunden. Jedes Netz hat seine eigene Methode, um die Strecke eines jeden Segments zu schätzen. Dabei kann es sich handeln um:

  • effektive Strecken;
  • Luftlinien-Strecken;
  • Luftlinienstrecken multipliziert mit einem Korrekturfaktor.

Um in der Lage zu sein, CO2-Emissionen zu messen, muss der Fahrtenrechner über die einzelnen Segmentstrecken für die festgelegte Fahrt verfügen. Der Routenplaner muss so ausgelegt sein, dass er dem Fahrtenrechner ermöglicht, die Strecke eines jeden Segments zu berücksichtigen.

Der dritte Punkt in Bezug auf den CO2-Emissionsfaktor wird von den Leistungsindikatoren auf Grundlage einer Kohlenstoffbilanzmethode abgeleitet (siehe Abschnitt Leistungsindikatoren). Die Gesamtemissionen der Fahrt sind die Summe der Emissionen eines jeden Fahrtsegments. Die Emissionsfaktoren müssen entsprechend der Entwicklung des Leistungsindikators aktualisiert werden.

Um den Benutzern ein gutes Verständnis der durch ihre Fahrt verursachten Emissionen zu gewährleisten und ihnen zu ermöglichen, diese Emissionen mit denen anderer Verkehrsarten zu vergleichen, muss der Fahrtenrechner auf der Website die eingesetzte Methode sowie die gewählten Emissionsfaktoren klar vorstellen.