1.2. Kommunikationsstrategie

Die Sensibilisierung der Mitarbeiter ist aufgrund des umfangreichen Einsparpotenzials ohne umfangreiche Investitionen ein wichtiger Aspekt eines Maßnahmenplans zur CO2-Minderung. Es ist allgemein anerkannt, dass zwischen 10 % und 40 % des Energieverbrauchs eines Unternehmens durch ein nachlässiges Verhalten der Mitarbeiter verschwendet wird17. Es handelt sich hierbei nicht um den Energieverbrauch, der durch neue Heizkessel oder Beleuchtung effizienter gestaltet werden könnte, sondern einfach um die Energie, die überhaupt nicht gebraucht werden müsste, wie Beleuchtung und Computer, die nach Betriebsschluss eingeschaltet bleiben. Ein Großteil der Verschwendung lässt sich eher durch eine Verhaltensänderung der Menschen abstellen als durch herkömmliche Investitionen zur Verbes-serung der Energieeffizienz. Das Verhalten von Menschen zu ändern, d.h. die Menschen zu motivieren etwas zu tun oder zu unterlassen bzw. anders zu handeln, muss nicht viel kosten. Oft sind nur Aufwand für Personal und etwas Werbematerial vonnöten, aber angesichts der potenziellen Energieverbrauchs- und Kosteneinsparungen können sich Kampagnen zur Verhaltensänderung beinahe sofort amortisieren. Aus diesem Grund empfehlen die T2K-Partner den Aufbau einer Kommunikationsstrategie.

Wirksame Planung

Die Durchführung von Sensibilisierungskampagnen kann Verhaltensänderungen bei den Mitarbeitern fördern und kurzfristig messbare Ergebnisse erzielen. Eine Kommunikationsstrategie in Bezug auf den Energieverbrauch und die Kohlendioxidemissionen muss schrittweise aufgebaut werden:

  • Der erste Schritt ist die Erstellung eines Kommunikations- und Sensibilisierungsplans für die Kohlendioxidstrategie. Dies erfordert ein klares Verständnis der Mitarbeiterressourcen und die Festlegung wichtiger Meilensteine (Zum Beispiel kann beschlossen werden, diese Kampagne mit einer nationalen oder internationalen Förderaktion wie einer Klimawoche zu kombinieren, um den Nutzen zu maximieren.). Empfehlenswert ist, die Zielsetzungen, ihre Messweise und die zur Verfügung stehenden Ressourcen, einschließlich Personalressourcen, Werbebudgets, etc. festzulegen.
  • Anschließend werden die Aktionen bestimmt, die die Umsetzung der Ziele ermöglichen. Es ist erforderlich, die Maßnahmen nach Prioritäten entsprechend den verfügbaren Ressourcen zu ordnen. Wenn beispielsweise die Energieverschwendung durch nach Betriebsschluss angeschaltete Computer und Beleuchtung reduziert werden soll, konzentriert sich die Kampagne auf diesen Bereich. Kommunikationsverantwortliche aufsind zu benennen, um die angemessenen Aktionen und Mitteilungen im Rahmen der Kampagne festzulegen.. Es ist erwiesen, dass maßgeschneiderte Mitteilungen bessere Resultate erzielen und dass die zur Motivierung der Leute eingesetzte Sprache einen großen Einfluss auf die Wirksamkeit ihres Engagements hat. (Zum Beispiel berührt es die meisten Menschen nicht über eingespartes CO2 zu reden. Die Aufmerksamkeit kann man dagegen durch Mitteilungen wie diese gewinnen: „Wenn jeder seinen Computer nachts ausschalten würde, könnte das Unternehmen genug Geld einsparen, um zwei Buskontrolleure zu bezahlen…”)
  • Anschließend werden die Ergebnisse (idealerweise der einzelnen Aktionen) zusammengetragen, um deren Effizienz zu bewerten und zu sehen, was geändert, wiederholt oder abgeschafft werden kann.
  • Schließlich werden die Ergebnisse den Mitarbeitern kommuniziert. Die Dynamik dieser Kampagnen sollte beibehalten werden. Zu oft führen Unternehmen interne Kommunikationskampagnen durch und belassen es dabei: Dieser Weg ist ineffizient. Das beste ist, Menschen dazu zu bewegen, neue Gewohnheiten anzunehmen, so dass sie ganz selbstverständlich weitermachen.

Es ist sehr hilfreich, zu verstehen, warum Menschen ein bestimmtes Verhalten annehmen, um zu ermitteln, wie ihr Verhalten am effizientesten geändert werden kann. Personalerhebungen können in diesem Zusammenhang nützlich sein, aber gleichermaßen können Besuche vor Ort sinnvoll sein, bei denen Gespräche mit den Mitarbeitern über die Themen geführt werden, die sich auf ihr Verhalten auswirken könnten. Wenn beispielsweise die Tatsache, dass Mitarbeiter Temperatureinstellungen am Thermostat ändern, an einem bestimmten Standort ein Thema ist, könnte es sein, dass umfangreichere Probleme mit dem Heiz- und Kühlsystemen bestehen, die untersucht und gelöst werden müssen, ehe das Verhalten der Mitarbeiter sich ändern kann.

Eine Energiewoche oder ein Energiewettbewerb sind gute Beispiele für Aktionen, um das Bewusstsein der Mitarbeiter zu schärfen.

Energiewettbewerb

Die Menschen ändern ihr Verhalten am ehesten, wenn sie durch klare Anreize dazu angeregt werden. Die Veranstaltung von einem „Energiewettbewerb“ ist eine gute Möglichkeit, die Mitarbeiter eines Unternehmens zum Energiesparen zu motivieren. Leistungsabhängige Belohnungen sind eine praktische Art und Weise, um die Mitarbeiter über Energieeffizienzmaßnahmen aufzuklären. Ein wichtiger Aspekt eines solchen Wettbewerbs ist die Möglichkeit, die Energieeinsparungen zu messen und somit sicherzustellen, dass eine gute Nachbereitung möglich ist und die Leistungen anerkannt werden.

Eine Energiewoche ist eine hervorragende Gelegenheit, über alle Aspekte von Energieeffizienz und -verbrauch aufsind zuklären. Um erfolgreich zu sein, sollte eine Energiewoche angepasste Messinstrumente benutzen (siehe Datensammlung und -analyse weiter vor).



Verschiedene Medien können zur Sensibilisierung der Mitarbeiter eingesetzt werden:
  • Poster und Aufkleber, um die Mitarbeiter im Vorfeld der Energiewoche zu informieren und ihnen Hintergrunderläuterungen zur Initiative zu geben
  • Veröffentlichung von Artikeln in internen Zeitschriften und im Intranet
  • Verteilung von Informationspaketen mit Information über den Energieverbrauch und Tipps zum Energiesparen
  • Tägliche Energiespartipps können allen Mitarbeitern per E-Mail geschickt werden sowie weitere elektronische Bekanntmachungen und interne Mitteilungen mit Informationen zum Energiesparen
  • Veranstaltung von Mittagsseminaren zu spezifischen Themen
  • Preisvergabe an diejenigen, die sich besondere Mühe gegeben haben (z.B. einen Schokoladenriegel für diejenigen, die ihren Computer ausgeschaltet haben)
  • Veranstaltung von Energiesparwettbewerben und Quizveranstaltungen.

Energiewettbewerb


Die Menschen ändern ihr Verhalten am ehesten, wenn sie durch klare Anreize dazu angeregt werden. Die Veranstaltung von einem „Energiewettbewerb“ ist eine gute Möglichkeit, die Mitarbeiter eines Unternehmens zum Energiesparen zu motivieren. Leistungsabhängige Belohnungen sind eine praktische Art und Weise, um die Mitarbeiter über Energieeffizienzmaßnahmen aufzuklären. Ein wichtiger Aspekt eines solchen Wettbewerbs ist die Möglichkeit, die Energieeinsparungen zu messen und somit sicherzustellen, dass eine gute Nachbereitung möglich ist und die Leistungen anerkannt werden.

Vor der Veranstaltung eines Energiewettbewerbs sollte sichergestellt werden, dass die Arbeitsumgebung optimal ist. Es ergibt keinen Sinn, einen Energiewettbewerb in einem sehr schlecht gedämmten Gebäude zu machen. Darüber hinaus sollte der Wettbewerb über einen langen Zeitraum (z.B. Winter) veranstaltet werden, um Vergleiche zu erleichtern. Jeglicher Erfolg hängt vom Verbesserungspotenzial ab sowie von der Motivation der Teilnehmer. Haben sich die neuen Verhaltensweisen durchgesetzt, sollten die Ergebnisse, sofern regelmäßige (monatliche) Erinnerungsaktionen geplant sind, stabil bleiben. Dies erfordert den langfristigen Einsatz eines Projektmanagers und Unterstützung von der Unternehmenshierarchie, um die volle Zusammenarbeit aller Teilnehmer sicherzustellen.

17 In Großbritannien wird 21 % des Gesamtenergieverbrauchs der Wirtschaft durch das unangemessenes Verhalten der Mitarbeiter verschwendet.