2.3. Festlegung eines CO2-Reduktionsziels

Das CO2-Reduktionsziel muss mit den Führungskräften des Unternehmens vereinbart werden, um sicherzustellen, dass ihnen seine strategischen Auswirkungen für die Kerntätigkeiten des Unternehmens bewusst sind und dass sie die Strategie langfristig unterstützen werden. Dies erfordert eine kohärente Information, indem man ihnen die wichtigen Maßnahmen und die langfristigen Auswirkungen für das Unternehmen (Finanzen, Personal, Image, etc.) vorstellt, um eine feste Verpflichtung von Seiten der Unternehmensspitze sicherzustellen.

Table 5 – Beispiel einer Vergleichsübersicht zur Priorisierung von Maßnahmen

BEREICH MAßNAHME MINDESTKRITERIUM
(von 1 bis 5)
Verringerte
Kapital-
kosten
Verringerte
Betriebs-
kosten
Energie
einsparungen
CO2-Emissions
reduktion
Gewichtung (von 1 bis 5) 5 3 4 3
Traktionsenergie Maßnahme1 2 2 5 5
Maßnahme2 1 2 4 3
Maßnahme3 4 3 3 3
Gebäudebeleuchtung Maßnahme1 2 4 3 4
Maßnahme2 4 2 2 2
Maßnahme3 1 3 3 3
 
BEREICH MAßNAHME SONSTIGE KRITERIEN (von 1 bis 5) Gesamtnote (auf 5)
Einfache
Umsetzbarkeit
Beteiligung der
Mitarbeiter
Unternehmens
image
Gewichtung (von 1 bis 5) 2 1 3
Traktionsenergie Maßnahme1 3 5 1 3.10
Maßnahme2 2 5 4 2.71
Maßnahme3 2 4 3 3.19
Gebäudebeleuchtung Maßnahme1 3 1 3 2.95
Maßnahme2 3 2 2 2.57
Maßnahme3 1 1 4 2.38

Gewichtungsskala: Mindestgewicht = 1, Höchstgewicht = 5 - Bewertungsskala: Mindestbewertung = 1, Höchstbewertung = 5

Entscheidungsinstrumente

Um den Entscheidungsprozess der Strategie zu begleiten wurden zwei Methoden im T2K-Projekt angewandt.

Festlegung der Rangfolge der Maßnahmen

Diese Methode besteht in der Festlegung der Rangfolge der potenziellen Maßnahmen mittels Multikriterien-Analyse (siehe nachfolgendes Beispiel). Es wird eine Maßnahmen- Auswahlliste erstellt, indem die Maßnahmen mit den höchsten Gesamtnoten ausgewählt werden. Dieser Schritt ermöglicht eine Auswahl von Maßnahmen, die als erstes zwecks Reduzierung der CO2-Emissionen umgesetzt werden können.

Zukunftsszenarien

Um die langfristigen Auswirkungen von umgesetzten Maßnahmen zu beurteilen, kann das Unternehmen Zukunftsszenarien im Hinblick auf eine Senkung seiner Emissionen im Verhältnis zum Referenzszenario erstellen. Jedes Szenario kombiniert ein Maßnahmenpaket mit seinem entsprechenden Energieeinsparpotenzial. Diese Zukunftsszenarien müssen gründlich verglichen werden, um das Zielszenario festzulegen, das das beste Ergebnis bringt und den Unternehmenszielen und -verpflichtungen innerhalb eines festgelegten Zeitraums am besten entspricht (z.B. bis 2020 oder 2030): CO2-Reduktion, bester Return on Investment, Unternehmensimage, etc.

Für diese Methode müssen Fachleute einen Gesamtkonzept entwickeln und dabei folgende Voraussetzungen erfüllen:

  • Eine gute Kenntnis der langfristigen Einflussparameter (z.B. Verkehrsleistungen, Energiekosten, Emissionsreduzierungskosten, etc.);
  • Die Fähigkeit, den Durchführungszeitplan der einzelnen Maßnahmen zu bewerten (kurz-, mittel- oder langfristig);
  • Ein klares Verständnis von zukünftigen technologischen Entwicklungen.

Beteiligung des Unternehmens

Sobald ein CO2-Reduktionsziel festgelegt wurde und vorrangige Maßnahmen ausgewählt wurden, ist ein Kommunikationsplan zur Mobilisierung der internen Mitarbeiter und der externen Akteure erforderlich. Dieser Schritt ist maßgeblich, um sicherzustellen, das Maßnahmen zur CO2-Reduktion Teil der Unternehmenskultur werden (Siehe Kapitel „Überzeugungsarbeit und Kommunikation”).

Abb. 24 – Beispiel alternativer Szenarien und die Auswahl eines Zielszenarios eines typischen ÖNVB